Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Ich kann nicht kochen. Ok, Wasser geht, aber danach wird es schon eng. Eng im Sinne von dünn. Dünn im Sinne von… Naja, ihr wisst was ich meine. Ich verhungere nicht (das nun wirklich nicht), aber ich befinde mich in einer hilflosen Situation, sobald ich mit vielen frischen Zutaten konfrontiert werde.

Was liegt also auf der Hand, wenn man von etwas keine Ahnung hat? Man sollte unbedingt im Internet darüber schreiben. Logisch. Mit dieser liebevoll gepflegten Internettradition befinde ich mich in guter und gemütlicher und vor allem zahlreicher Gesellschaft.

Zuletzt habe ich festgestellen müssen, das ich in vielen Bereichen des Lebens anspruchsvoller geworden bin. Stephen King hält mich nicht mehr wach. The O.C. fesselt mich nicht mehr. Sich den Pony selber schneiden fühlt sich falsch an. Und Essen aus der Dose ist nicht mehr sehr sehr lecker. Ich erwische mich häufiger dabei mit Zucchinis zu flirten und frischem Obst ein vorübergehendes Zuhause zu geben. Kürzlich bemerkte ich sogar, dass ich mich in Teilen des Supermarktes aufhalte, die früher für mich nur ein buntgeschmückter Weg waren, um endlich zu den Fertiggerichten und den 1,5 Liter Weinflaschen zu gelangen, denn sind wir mal ehrlich: Hauptsache es hat gedreht!

Aber noch ein anderes Argument schiebt sich frech und unaufhörlich zwischen mich und den Genuss von Fast Food. Es ist mein nörgelnder Körper. Wo ich mir früher noch nachts um zwei eine Pizza-Salami mit Nudeln und zwei Spiegeleiern drauf quer geschoben habe (JA!) und am nächsten Tag trotzdem fantastische Haut und den Körper einer Elfe hatte, höre ich heute schon beim Benutzen des falschen Dressings auf dem Salat meine Fettzellen leise kichern, während sie es sich gemütlich machen und ohne zu zögern Zweijahresverträge abschließen, denn ich bin ein Langzeit-Vermieter.

Wie mein Freund sagt: Willkommen zu über-30!
Na danke!

Ich möchte also meine praktisch nicht vorhandenen Kochfähigkeiten entdecken und entwickeln, um gesundes Rohmaterial zu einer wohlschmeckenden Mahlzeit zu verarbeiten? Warum nicht? Einen Versuch ist es allemal wert.

Ich beginne also mein erstes Projekt.
Dazu habe ich mir ein Kochbuch herausgesucht, in dem nicht nur viel mit frischen und gesunden Nahrungsmitteln gearbeitet wird, sondern auch eins, in dem ich einen Großteil der Gerichte sehr lecker finde. Ich werde nun jedes einzelne Gericht daraus kochen und dabei lernen, leiden, lachen und wachsen (natürlich bildlich gesprochen). Das zumindest ist zu hoffen.
Das Buch auf welches meine Wahl fiel ist: The Sopranos Family Cookbook (Cooking the Neapolitan Way)

Die Gründe meiner Wahl sind ebenso simpel wie logisch. Ich liebe italienische Küche. Italienische Küche beinhaltet viel frisches Gemüse, Fisch und Huhn und anderes gesundes Zeug. Es begegnet einem aber auch hin und wieder mal das etwas deftige, weniger oft das sündige und in einer angenehmen Dosis auch das süße Gericht. Es ist ebenfalls eine gute Mischung aus einfacher, mittlerer und anspruchsvollerer Kochkunst gefragt. Insgesamt erhoffe ich mir ein besseres Verständnis für den Umgang mit gesunden und frischen Zutaten und eine Basis für eine abwechslungsreichere Küche auch außerhalb dieses Buches. Gegen allgemeine Inspiration und fundierteres Verständnis für das Kochen im Allgemeinen hätte ich auch nichts einzuwenden.

Da ich weiß, dass viele meiner Freunde gern essen und der italienischen Küche nicht abgeneigt sind, habe ich mir gedacht über meine Erfahrungen zu schreiben. Angefangen vom Einkauf, über die Vorbereitung, das eigentliche Essen und natürlich die Reaktionen, das Befinden und den eventuellen Verbleib meiner Freunde (oder wie ich sie auch liebevoll nenne: „V-Kaninchen“). Ebenfalls mochte ich schon immer Dingen, die ich mir vornehme eine weitere Ebene zufügen, um mich auf verschiedenen Leveln zu motivieren. Und ich schreibe gern, daher die Kombination. Ob ich auch gern koche, bzw. es überhaupt kann, wird sich nun herausstellen.

Ich hoffe einige von euch vielleicht sogar zu motivieren, zu inspirieren, zu belehren und im geringsten Fall immerhin zu belustigen. Bei denen, die ich mal live einlade, hoffe ich einen umso größeren Eindruck zu hinterlassen.

Bald schon findet mein erstes Kochen statt: Penne alla Vodka (denn ja, ich muss mir etwas Mut antrinken). Ich verspreche, dass nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird, denn sonst würden wir uns ja ganz schön die Zunge verbrennen. Und das will ja nun keiner.

Ich sage Guten Appetit und Buon Appetito.

Maria

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